Zur einer attraktiven Innenstadt gehört auch ein gut aufgestellter Einzelhandel. Aufgabe der Händler ist es, im Wettbewerbsumfeld gerade mit dem so genannten „Online-Shopping“ die Stärken des stationären Einzelhandels zu betonen. Dies sind im Wesentlichen die sofortige Verfügbarkeit der Ware und das Beratungsgespräch. Zahlreichen Händlern gelingt das recht gut, anderen nur teilweise.

Aufgabe der Politik muss es sein, die Rahmenbedingungen so zu setzen, dass die Kunden gerne in die Innenstadt fahren, sich dort wohl fühlen und ein angenehmer Rahmen zum Einkaufserlebnis geschaffen wird. Hier gibt es in Krefeld noch erheblichen Nachbesserungsbedarf.

Die Sauberkeit hat sich zwar in den letzten 12 Monaten deutlich verbessert, jedoch sieht man immer noch allzu oft überquellende Mülleimer und Müllablagerungen drum herum. Verursacher des Drecks ist natürlich nicht die Stadtverwaltung, jedoch ist es deren Aufgabe gemeinsam mit der GSAK schnell für Sauberkeit zu sorgen. Denn wo Dreck ist, kommt schnell neuer Dreck hinzu.

Die Sauberkeit und das Sicherheitsgefühl in den städtischen Parkhäusern, insbesondere Rathaus, Wiedenhof und Seidenweberhaus haben noch viel Luft nach oben. Ein freundlicher Anstrich in Verbindung mit durchgehend hellerer Beleuchtung auch in den Treppenhäusern, konsequente Reinigung, Videoüberwachung mit schneller Verfügbarkeit des Sicherheitsdienstes und Zugangsregelungen nur für Park-Kunden sollten viel bewirken.

Der Ankauf von Schrottimmobilien und deren Entwicklung zu attraktiven Gebäuden in der Innenstadt ist ebenso unerlässlich. Hier gibt es nunmehr erste Vorschläge der Verwaltung zum weiteren Vorgehen.

Weiteres Optimierungspotential sieht die AfD Krefeld in der Erreichbarkeit der Innenstadt.  Aus vielen Stadtteilen benötigt man aufgrund der chronisch verstopften Straßen in die Innenstadt über 20 Minuten Fahrtzeit. In der gleichen Zeit ist man beispielsweise aus Fischeln, Bockum oder Oppum auch in der Düsseldorfer City oder in gut 30 Minuten im CentrO Oberhausen.

Ein chronisch verstopfter Ostwall erschwert die Anfahrt zum Behnisch-Haus. Der Schwanenmarkt ist aus Richtung West, Nord und Ost nur über kleine Straßen wie die Evertsstraße anfahrbar. Aus Richtung Fischeln und Oppum gelingt die Fahrt über den südlichen Ostwall, Südwall und Breite Straße auch nur im Schneckentempo. Um den Ostwall zu entlasten müssen die parallel verlaufenden Straßen wie Westwall und Philadelphiastraße ertüchtigt werden. Die Einbahnregelung auf der westlichen Schwertstraße gehört aufgehoben, so dass Verkehre aus Richtung Oppum auch über Philadelphia- und Schwertstraße die Innenstadt erreichen können.

Dazu der stellvertretende Sprecher der Krefelder AfD Hauke Finger: „Wenn es uns nicht gelingt, dass die Krefelder aus den Stadtteilen bequem in die Innenstadt fahren können, werden die Bürger ihr Geld woanders ausgeben. Und dann erleben wir den schleichenden Tod der Innenstadt.“

Die empfundene Sicherheitslage in der Innenstadt ist sicherlich auch beeinflusst von den islamistischen Anschlägen auf Weihnachtsmärkte und Volksfeste, von Messerattacken durch „Männer“ und sexuelle Übergriffe auf unverschleierte Frauen andernorts. Die vorgeschlagene Installation von beweglichen Pollern dürfte das Sicherheitsgefühl nur wenig verbessern.
Dazu Hauke Finger: „Es ist schlimm zu sehen, welchen Bedrohungen wir uns in diesen Zeiten ausgesetzt sehen. Vor wenigen Jahren waren der Einbau von Pollern und das Aufstellen von Betonsperren zur Abwehr von LKW-Anschlägen völlig undenkbar. Man muss sich die Frage gefallen lassen, was sich eigentlich in den letzten Jahren geändert hat und wo man die Ursachen dafür sieht.“